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Mittwoch, den 28. Dezember 2016

Geldanlage in den BRIC Staaten

Geldanlagen in den Staaten Russland, Indien, Brasilien und China

Auf den ersten Blick haben die Staaten Russland, Indien, Brasilien und China wenig Gemeinsamkeiten. Doch handelt es sich bei allen vier Staaten um Länder mit einer besonders großen Wachstumsrate. Es ist einleuchtend, dass sich Länder mit guten Wachstumsaussichten hervorragend für Investitionen eignen. Deshalb kam der beim amerikanischen Finanzdienstleister Goldmann-Sachs tätige Ökonom Jim O`Neil im Jahr 2003 auf die Idee, Geldanlageprodukte speziell auf diese vier Staaten anzupassen. Dabei prägte er den Begriff BRIC Staaten, der sich aus den Anfangsbuchstaben eben jener vier Länder zusammensetzt.
Die wirtschaftliche Bedeutung der BRIC Staaten
Zum Wachstum der Weltwirtschaft steuerten die BRIC Staaten im Jahr 2005 bereits annähernd ein Fünftel bei. Alle vier Länder verzeichnen inzwischen jährliche Zuwachsraten der Wirtschaftsleistung zwischen fünf und zehn Prozent. Im internationalen Vergleich dagegen kann der Wirtschaftsraum der Europäischen Union nur noch Wachstumsraten von zwei Prozent vorweisen. Ausgehend von einer Studie der Goldman Sachs Global Economics Group hätten die BRIC Staaten sogar das Potenzial im Laufe der nächsten Jahrzehnte die G6-Länder bezogen auf ihr Bruttoinlandsprodukt wirtschaftlich zu überholen.
Die Wachstumsfaktoren der BRIC Staaten
Doch was zeichnet die vier BRIC Staaten wirtschaftlich aus. Drei dieser vier Staaten nämlich China, Indien und Brasilien gehören zu den sogenannten Schwellenländern. Als Schwellenland bezeichnet man einen Staat, der den Weg zur Industrialisierung begonnen hat. Brasilien tritt dabei besonders als Rohstofflieferant in Erscheinung. Ferner zeichnet Brasilien großes Potenzial in der landwirtschaftlichen Produktion aus. Indien verfügt über gut ausgebildete IT-Spezialisten und ist besonders im Bereich der Software-Entwicklung stark aufgestellt. Zudem ist das Land der weltweit größte Produzent von Generika. China dagegen setzt weniger auf die Ausbildung seiner Arbeitskräfte sondern vielmehr auf die kostengünstigen Löhne. Zudem bietet sich dank der riesigen Bevölkerung Chinas ein hervorragender Absatzmarkt für den Binnenkonsum. Russland ist zwar bereits über die Stufe eines Schwellenlandes hinaus, besitzt aber vor allem dank seiner reichhaltigen Rohstoffvorkommen an Öl und Erdgas noch immer ein enormes wirtschaftliches Potenzial.

Die wichtigsten Indizes in den BRIC Staaten
War eine Geldanlage in den vier BRIC Staaten vor einigen Jahren für Privatanleger noch äußerst schwierig, hat sich dies zuletzt komplett verändert. Hinzukommt, dass eine Reihe von Indizes es Emittenten wesentlich vereinfacht, Anlageprodukte bezogen auf die BRIC Staaten anzubieten.
Auf welche Indizes aus den BRIC Staaten sollte der private Anleger achten? Für Brasilien ist der Bovespa Index von großer Bedeutung. Weil er die am häufigsten an der Börse von Sao Paulo gehandelten Aktien beinhaltet, gilt der Bovespa Index als Hauptindikator für die wirtschaftliche Entwicklung der brasilianischen Börsenlandschaft. In dem aus dem Jahre 1968 stammenden Bovespa Index werden die Wertpapiere von 58 Unternehmen abgebildet. Zu den im Bovespa Index vertretenden Unternehmen gehören auch der weltweit wichtigste Eisenerzproduzent „Companhia Vale do Rio Doce“ und der größte Festnetzanbieter Südamerikas „Tele Norte Leste Participacoes“.
Zu den führenden Indizes für die Wertentwicklung russischer Aktien gehört der Russian Traded Index. Der Russian Traded Index wurde im Jahr 1997 an der Wiener Börse mit einem Startwert von 1000 Punkten und einem Startvermögen von 25,3 Mrd. US-Dollar eingeführt und wurde anfangs in US-Dollar berechnet. Im Januar 2008 erfolgte jedoch eine Umstellung von US-Dollar auf Euro. Da es sich bei dem Russian Traded Index genauso wie beim Dow Jones um einen Kursindex handelt, fließen Dividendenausschüttungen nicht in die Berechnung ein. Im Vergleich dazu handelt es sich bei den Deutschen Aktien Index (DAX) um einen Performanceindex, was eine Berücksichtigung der Dividendenauszahlungen zur Folge hat. Der Russian Traded Index ist ein kapitalisierungsgewichteter Kursindex, in dem die umsatzstärksten Aktien von an der Moskauer Börse gelisteten Unternehmen vertreten sind. Entsprechend der Struktur der russischen Wirtschaft ist der Bereich Energie im Russian Traded Index sehr deutlich positioniert. Aber auch der Finanz- und der Telekommunikationssektor sind zunehmend in diesem Index vertreten. Momentan besteht der Russian Traded Index aus 16 Unternehmen. Zu den bekanntesten Unternehmen dürften dabei der russische Energieriese Gazprom sowie die russische Sberbank zählen. Der Russian Traded Index verzeichnete in der zweiten Jahreshälfte 2009 einen stabilen Aufwärtstrend und durchstieß im Oktober 2009 die Marke von 2000 Punkten.
Der von der Deutschen Börse entwickelte Deutsche Börse India Index bildet die Performance von liquiden indischen American Depository Receipts ab. Ein American Depository Receipts ist ein Hinterlegungsschein, der von einem Kreditinstitut ausgegeben wird und eine ausländische Aktie repräsentiert. Dieser Hinterlegungsschein erleichtert es den Investoren, in ein ausländisches Unternehmen im Heimatmarkt und in der Heimatwährung zu investieren. American Depository Receipts werden also an einer Börse stellvertretend für die Originalaktie gehandelt. Sie sind ein sehr beliebtes Instrument bei Unternehmen in Indien, um sich Zugang zu den entwickelten Kapitalmärkten in Europa und den Vereinigten Staaten zu verschaffen.
Der Hang Seng Index ist der führende Index für Aktien, die an der Börse von Hongkong gehandelt werden. In dem im Jahr 1969 entwickelten Hang Seng Index sind 42 Unternehmen vertreten. Diese Unternehmen decken eine Marktkapitalisierung von ungefähr 70 % ab. Zu besseren Übersicht wird der Hang Seng Index seit dem Jahr 1985 in vier Kategorien untergliedert, die jeweils Unternehmen aus verschieden Wirtschaftssektoren enthalten.
Wer auf der Suche nach einem Index ist, der die wirtschaftliche Entwicklung aller vier BRIC-Staaten gleichzeitig abbildet, sollte einen Blick auf den DAX Global BRIC Index werfen. Der Dax Global BRIC Index enthält die gemessen an der Marktkapitalisierung 40 größten Unternehmen aus Brasilien, Indien, China und Russland. In diesem Index sind jeweils zehn Unternehmen aus jedem dieser vier Länder vertreten.
Was kommt nach den BRIC-Staaten?
Zum einen werden die vier BRIC Staaten häufig um weitere Länder ergänzt. So kann man die BRIC Staaten durch die Hinzunahmen Südkoreas oder Kasachstans zu den sogenannten BRICK Staaten erweitern. Südkorea zeichnet sich dadurch aus, dass es sich zwar um ein entwickeltes Industrieland handelt, aber trotzdem hohe Wachstumsraten erzielt werden. Kasachstan sticht neben seiner zentralen Lage vor allem durch seine Position als Energielieferant hervor. Auf dem afrikanischen Kontinent findet man ebenfalls eine gute Ergänzung zu den BRIC Staaten. Die BRIC Staaten werden durch eine Hinzunahme Südafrikas dann zu den BRICS Staaten.
Aber auch eine Reihe ganz neuer Länder haben sich inzwischen in den Fokus der Anleger gespielt. Während die wirtschaftliche Entwicklung in den BRIC Staaten weiter voran schreitet, stehen bereits die Nachfolger in den Startlöchern. Dies sind die sogenannten Next-Eleven Staaten. Zu diesen gehören in alphabetischen Reihenfolge Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Mexiko, Südkorea, Türkei und Vietnam. Diesen Staaten wird zugetraut, in naher Zukunft eine ähnliche wirtschaftliche Entwicklung zu erleben wie die vier BRIC Staaten vor ihnen.

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