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Freitag, den 01. Dezember 2017

Dachfonds

Gleichzeitiges Investment in mehrere Aktienfonds


Unter einem Dachfonds versteht man einen Investmentfonds, der die Anlegergelder nicht direkt in Aktien investiert, sondern vielmehr in die Anteile von Aktienfonds . Diese Fonds, in die der Dachfonds investiert, werden allgemein als Zielfonds bezeichnet. Wichtig ist die Unterscheidung zu der noch recht neuen Gruppe der so genannten Superfonds, diese legen nicht nur in Aktienfonds an, sondern auch in einzelne Wertpapiere, wie beispielsweise Aktien oder Anleihen. Dachfonds sind vor allem für eine langfristige Anlagestrategie geeignet.
Anforderungen an Dachfonds
Damit ein Dachfonds in Deutschland zugelassen wird, muss er verschiedene Kriterien erfüllen. Hierzu gehören unter anderem die folgenden Punkte:
1. Kein Investment in geschlossene Fonds und vor allem andere Dachfonds: Dieser Punkt soll den so genannten Kaskadeneffekt verhindern, dies bedeutet grob, dass der Absturz eines Fonds ansonsten zu einer Art Kettenreaktion führen würde, die andere Fonds ebenfalls negativ beeinflusst.
2. Kein Zielfonds darf einen Anteil von mehr als 20 % am Dachfonds aufweisen.
3. Dachfonds ist es verboten, mehr als 10 % des Gesamtvermögens eines Zielfonds zu besitzen.
Wechselhafte Geschichte der Dachfonds
Heutzutage sind Dachfonds weit verbreitet, doch erst nachdem man die oben genannten Kriterien eingeführt hat. Denn der erste Dachfonds weltweit überhaupt brachte es zu einer unrühmlichen Bekanntheit. Der Fonds, 1962 von dem Anbieter Investors Overseas Services (IOS) in den USA aufgelegt, erlebte in den 1970er Jahren eine der spektakulärsten Insolvenzen im Wirtschaftsbereich und beschädigte das Konzept über lange Zeit. Die Gründe für die Insolvenz lagen nicht zuletzt an dem beschriebenen Kaskadeneffekt. In Deutschland wurden die Dachfonds daraufhin verboten und sind erst seit 1998 wieder auf dem Markt zugelassen, als Ergebnis des 3. Finanzmarktförderungsgesetzes.

Unterschiedliche Formen des Dachfonds
Dachfonds werden in den verschiedensten Arten angeboten. So gibt es Dachfonds, die sich auf bestimmte Länder oder Branchen fokussieren. Außerdem lassen sich Dachfonds vorfinden, die eher renditeorientiert sind, indem sie vornehmlich in Aktienfonds investieren. Die sicherheitsorientierte Variante beim Dachfonds sieht stattdessen ein größeres Investment in Rentenfonds vor, verglichen mit dem Anteil der Aktienfonds. Neben den Aktien- und Rentenfonds investieren Dachfonds in der Regel auch in Immobilienfonds. Der Fondsmanager wählt beim Dachfonds je nach Anlageausrichtung die Investmentfonds aus, die seiner Meinung nach am attraktivsten erscheinen. Dabei wird aber darauf geachtet, dass der jeweils im Verkaufsprospekt genannte Anteil der 3 genannten Anlageklassen nicht über- oder unterschritten wird.
Vorteile von Dachfonds
Für den Anleger bieten Dachfonds diverse positive Merkmale:
  • Breite Diversifizierung: Durch die Anlage in unterschiedliche Aktienfonds aus wiederum verschiedenen Branchen erreicht man eine sehr gute Streuung des Risikos. Die Diversifizierung ist somit wesentlich höher, verglichen mit einem einzelnen Aktienfonds, der eben nur in unterschiedliche Aktien investiert.
  • Großes Spektrum an Risikoprofilen: Als Anleger kann man bei Dachfonds aus einer großen Angebotspalette bezüglich der Risikoneigung auswählen. Dies beinhaltet eine breite Spanne von offensiv oder defensiv ausgelegten Dachfonds.
Nachteil von Dachfonds
Die bessere Diversifizierung bei einem Dachfonds hat höhere Kosten für den Anleger zur Folge. Die laufenden Gebühren bei einem Dachfonds sind immer höher als bei einem herkömmlichen Aktienfonds. Dies liegt daran, dass sich doppelte Managementgebühren ergeben. Zum einen müssen die Gebühren für die Zielfonds bezahlt werden und zum anderen die Managementgebühren des Dachfonds. Der für Privatpersonen aber ansonsten obligatorische Ausgabeaufschlag entfällt aber in der Regel, wenn der Dachfonds in bestimmte Zielfonds einsteigt. Außerdem erhalten viele Dachfondsmanager Rabatte bezüglich der Managementvergütung des Zielfonds.
Dachfonds im Bereich Indexfonds
Durch den großen Erfolg, den Indexfonds in den letzten Jahren erzielt haben, wächst auch das Angebot an Dachfonds, die in verschiedene Indizes investieren. Diese ETF-Dachfonds haben durch die geringeren laufenden Gebühren bei einem ETF auch eine günstigere Kostenstruktur. Außerdem verbinden solche ETF-Dachfonds zwei eigentlich konträre Anlagestrategien, indem sie ein aktives und passives Management miteinander verbinden. Die aktive Seite wird durch die Auswahl der jeweiligen ETFs durch das Dachfondsmanagement vorgenommen, während der Indexfonds selbst ja nur passiv einen Index abbildet.


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