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Mittwoch, den 28. Dezember 2016

Frontier Markets

Die neuen Schwellenländer


Etablierte Schwellenländer wie China oder Indien erzielen immer noch sehr gute Wachstumszahlen. Der industrielle Aufholprozess im Vergleich zu den traditionellen Industriestaaten ist noch lang nicht abgeschlossen. Doch neben den bisherigen Schwellenländern entwickeln sich daneben ebenfalls viele weitere Staaten, die man als Frontier Markets zusammenfasst. Grob kann man sagen, dass diese Staaten in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung noch am Anfang stehen, aber wie die Schwellenländer beste, ja sogar noch bessere Wachstumspotentiale besitzen. Langfristig sind sie deshalb besonders interessant für Anleger.
Schwellenländer und Frontier Markets
Wichtig ist zunächst einmal, dass man sich als Anleger bewusst ist, dass der Begriff Frontier Markets nicht mit der Bezeichnung Schwellenländer gleich gesetzt werden kann. Auch wenn dies in den Medien oft genug geschieht, gibt es doch eine Reihe von Unterschieden, so weisen Frontier Markets ein geringeres Bruttoinlandsprodukt und einen weniger entwickelten Binnenmarkt auf. Außerdem ist das Finanzsystem weniger transparent ausgebaut und die politische Lage oftmals instabiler. Zudem sind die Aktienmärkte in diesen Ländern weniger liquide, wodurch es schwerer ist, Aktien zeitnah zu verkaufen, wenn man von fallenden Kursen ausgeht.
Vorteil von Frontier Markets zu Schwellenländern

Das zuvor aufgezählte Defizit, des weniger ausgeprägten Binnenmarktes in den Ländern ist gleichzeitig aber auch ein langfristiger Vorteil. Denn natürlich sind dadurch die Wachstumschancen wesentlich höher. Durch ein stetiges Wachstum werden die Einkommen in diesen Ländern steigen und den Binnenkonsum beflügeln. Anhand der Erfahrungen aus der Entwicklung von Schwellenländern kann man zudem feststellen, dass dieser Wachstumsprozess, ist erst einmal eingeleitet, in der Regel auch noch durch steigende Investitionen von Firmen aus dem Ausland unterstützt wird.


Frontier Markets – Ein weltweites Phänomen
Selbstverständlich lassen sich die Länder, die man unter diesen Begriff subsumiert auf der ganzen Welt entdecken. Eine regionale Begrenzung ist nicht vorhanden, weshalb sich auf allen Kontinenten Frontier Markets befinden. In Europa zählt man beispielsweise die Staaten Kroatien oder Rumänien dazu, die durch die Aussicht auf einen EU-Beitritt sehr gute wirtschaftliche Perspektiven besitzen. Länder wie Bolivien oder Peru in Lateinamerika zählt man ebenfalls zu den Frontier Markets, allerdings beruhen hierbei vor allem die Chancen auf den reichhaltigen Bodenschätzen der Länder. Neben den bisher aufgezählten Regionen findet man Frontier Markets aber auch in Afrika, beispielsweise Ghana oder Botswana beziehungsweise auch in Asien in Gestalt von Ländern wie Vietnam.
Warum besitzen Frontier Markets so gute Prognosen?
Als Anleger fragt man sich sicher, ob die beschriebenen Chancen auch eintreten werden. Doch dafür sprechen einige Punkte, die man auch bei den früheren Schwellenländern entdecken konnte:
1. Bevölkerungsentwicklung: Frontier Markets zeichnen sich durch eine junge Bevölkerung aus, die das Wachstum der heimischen Wirtschaft besser garantiert, als vergleichsweise alte Bevölkerungen, wie man sie vor allem in den Industriestaaten vorfindet.
2. Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Der so genannte Ease of Doing Business Index, ein Maßstab der Weltbank, misst jedes Jahr, wie leicht es in bestimmten Ländern ist, ein Geschäft aufzubauen. Herangezogen werden hierbei beispielsweise Kriterien wie Unternehmensregulierung oder der Punkt der Eigentumsrechte. Der Index konnte in den vergangenen Jahren aufzeigen, dass die meisten Länder unter der Kategorie Frontier Markets Plätze gut gemacht haben.
3. Privatisierungen: Viele dieser Staaten haben in der jüngsten Vergangenheit erhebliche Privatisierungen vorgenommen. Diese Liberalisierung der Wirtschaft führt ebenfalls zu besseren Wirtschaftsbedingungen.
Risiken der Frontier Markets
Als Anleger muss man sich über die beschriebenen Unterschiede zu den bereits eher risikovolleren Schwellenländern im Klaren sein. Zwar besitzen die Staaten der Frontier Markets höhere Wachstumschancen, doch gleichzeitig ist dies eben auch mit einem höheren Risiko verbunden. Besondere Gefahren sind vielerorts die instabilen politischen Lagen. Auch die erwähnte Intransparenz der Finanzsysteme in diesen Ländern ist eine Gefahr für die Anlagen. Allerdings muss man feststellen, dass alle diese Einschätzungen vor Jahren auch auf die heutigen Schwellenländer zutrafen und sich trotzdem ein Investment in der Rückschau gelohnt hat.
Die größten Frontier Markets
Nimmt man den Faktor der Marktkapitalisierung zur Hand, lässt sich aktuell die folgende Länderverteilung bei den größten Frontier Markets bilden:
1. Vereinigten Arabischen Emirate (104 Milliarden US-Dollar)
2. Katar (102 Milliarden US-Dollar)
3. Kuwait (100 Milliarden US-Dollar)
4. Argentinien (49 Milliarden US-Dollar)
5. Nigeria (41 Milliarden US-Dollar)
Wie klein selbst diese größten Frontier Markets aber im Vergleich zu Industrienationen sind, wird bei einer Gegenüberstellung der Zahlen mit einem Land wie den USA deutlich. Hier beträgt die Marktkapitalisierung des Aktienmarktes etwa 13 Billionen US-Dollar.

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