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Mittwoch, den 13. Dezember 2017

Anleihen

Anleihen – Frisches Kapital für finanzschwache Unternehmen


Immer wenn es Unternehmen wirtschaftlich nicht allzu gut geht, werden vielfach die so genannten Anleihen genutzt, um frisches Kapital zu erzielen. Dies ist vor allem in den Momenten bei den Konzernen gefragt, wenn sie beispielsweise aufgrund von schlechten Ratingergebnissen und mangelnder Bonität auf herkömmlichem Wege bei den Banken nur bedingt oder zu ungünstigen Konditionen an Kapital gelangen können, aber eine Kapitalerhöhung an der Börse nicht infrage kommen. Anleihen werden vielfach auch als Renten bezeichnet. Lange Zeit waren diese Finanzprodukte bei den privaten Anlegern nicht sonderlich beliebt, weil sie im Ruf standen, große Risiken zu bergen.

Tatsächlich ist dies noch heute grundsätzlich der Fall, insbesondere bei den Unternehmensanleihen. Mittlerweile erhalten Anleger in den unterschiedlichsten Bereichen die Chance, Anleihen von Unternehmen zu erwerben. Selbst der Staat bietet Bundesanleihen an feil, und erst kürzlich kündigte der Internationale Währungsfonds die Ausgabe einer Anleihe. Letztere ist jedoch als Finanzprodukt den weltweiten Zentralbanken vorbehalten und schon der geforderten Mindesteinlagen wegen kein Angebote, von dem Verbraucher Gebrauch machen können.

Einst standen Anleihen hinter den Aktien und Fonds zurück, weil die Risiken angeblich deutlich größer ausfallen als bei den Wertpapieren. Inzwischen hat die Wirtschaftskrise mit den Einbrüchen an der Börse gezeigt, dass die Unterschiede mitunter marginal sind.


Das Modell Anleihe
Das Anleihensystem ist denkbar einfach. Ein Schuldner gibt zu einem bestimmten Nennwert eine Anleihe aus. Diese wird vom Käufer erstanden, so dass sich der Anbieter beim Käufer im Prinzip verschuldet. Vorab wird ein Nennwert festgelegt, zu dem die spätere Rückzahlung zu erfolgen hat. Mit dem Terminus Kupon wird bei der Anleihe der Zinsbonus bezeichnet, der bei der jeweiligen Anleihe als Zinssatz angeboten wird. Eine haptische Anleihe – im Sinne eines bedruckten Papiers, dass die Eigentümer in Händen halten können – wird heutzutage nur noch selten ausgegeben. Vielmehr handelt es sich um eine virtuelle Größeneinheit, die sich nur im Depot des Käufers vorfinden lässt.
Erworben werden Anleihen von Unternehmen oder eben dem Staat bei den Banken, zunehmend setzt sich auch in diesem Bereich das Modell des Online-Brokings durch, was den Nutzern flexibleren Zugriff auf die eigenen Depots ermöglicht. Im Falle der Bundesanleihen allerdings bietet der Staat selbst die Möglichkeit, bei der so genannten Bundeswertpapierverwaltung ohne zusätzliche Kosten ein Depot für die Anleihen zu eröffnen. Viele der Depots bei Online-Banken und Banken mit klassischer Filialstruktur werden für diese nötigen Depots zur Unterbringung von Anleihen Gebühren in Rechnung gestellt.
Wissenswerte Information für interessiert Anleger: Eine Anleihe muss nicht zwingend zu ihrem eigentlichen Nennwert erworben werden. Auch in diesem Anlagebereich sind die Kosten auf Basis der Markbedingungen variabel. So sinkt der Kaufpreis etwa dann, wenn der übliche Marktzins zum Zeitpunkt des Anleihenkaufs über dem Zinskupon angesiedelt ist.
Risiken der Anleihen
Bedenken sollten Verbraucher, die sich für den Markt der Anleihen interessieren, vor allem einen zentralen Punkt: Wer diesen Ansatz als Investment nutzt, erwirbt grundsätzlich auch das Risiko eines Totalausfalls mit der Anleihe selbst. Dieses Risiko mag im Falle einer Bundesanleihe vergleichsweise gering sein, denn welcher Staat muss schon Insolvenz anmelden? Bei einer Unternehmensanleihe jedoch besteht durchaus die Gefahr, am Ende zwar eine Anleihe zu besitzen. Jedoch ist das investierte Geld auf Nimmerwiedersehen verschwunden, wenn das Unternehmen in die Pleite steuert.

Deshalb sollten Anleger vor allem Augenmerk auf die Rendite legen. Je höher die Rendite bei den Unternehmensanleihen angesetzt wird, desto schwerer scheint für das betreffende Unternehmen die Kapitalbeschaffung zu sein. So gibt es derzeit verschiedene Anleihen mit deutlich zweistelligen Renditezusagen, die möglicherweise ein Alarmsignal für die Sparer mit Interesse an Anleihen sein sollten. Und auch die jeweiligen Laufzeiten gilt es zu überdenken. Je länger die Zeitspanne bis zur Rückzahlung der Einlagen ausfällt, desto größer kann die Gefahr eines Totalverlustes sein.
Genaue rechtliche Vorgaben für Anleihen-Laufzeiten gibt es nicht. Die Angebote erstrecken sich von Produkten mit kurzer Dauer von etwa einem Jahr bis hin zu Anleihen mit bis zu mehreren Jahrzehnten Laufzeit. Im mittleren Bereich liegen die Anleihen etwa bei einer Kapitalübertragung vom Käufer auf den Schuldner über einen Zeitraum von fünf bis acht Jahren. Gerade jetzt werden längere Laufzeiten wieder beliebter bei den Unternehmen, weil in Zeiten steigender Anleihen-Renditen viele Unternehmen möglichst lange von günstigen Kupons profitieren möchten.


Zeitlicher Rahmen der Zinsleistungen
Die Rückzahlung einer Anleihe wird fachlich als Nennwert bezeichnet. Hierbei erhält der Käufer seine Einlagen zuzüglich der zugesicherten Zinsen zurück. Jedoch kann dies auf unterschiedliche Weise erfolgen. So nutzen viele Anleihen-Anbieter ein Format, bei dem erst nach Laufzeit-Ende die Einlagen samt Kupon erstattet werden. Bei anderen Modellen. Diese Modelle werden oft als Zero-Bonds bezeichnet. Deutlich häufiger erfolgt die Zinserstattung jedoch per anno, also in jährlichen Abständen.
Immer wieder sollten sich Interessenten machen, was sich hinter Höchstsätzen bei den Kupons der Anleihen verbirgt. Sie sind nichts anderes als ein Spiegelbild des Verlustrisikos, dass der Kunde mit seiner Investition bereit ist einzugehen. Denn es sind vielfach vor allem Unternehmen mit hohen Schuldenbelastungen, die mit attraktiven Zinssätzen locken.

Ohne umfangreiche Hintergrundinformationen und bei großer Sicherheitsliebe sind Anleihen somit eher nicht die adäquate Anlageform, um sich lukrative Renditen zu verschaffen. Wenn es hart auf hart kommt, bleiben Anleger auf ihren Anleihen sitzen. Wer das Risiko liebt, erlebt hierbei im Idealfall eine Kombination aus Toprendite und Nervenkitzel.

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