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Dienstag, den 05. Juli 2016

Linker Anleihen

Wann lohnen sich inflationsgeschützte Anleihen?


Im Bereich der Staatsanleihen lassen sich auch inflationsgeschützte Papiere, so genannten Linker, entdecken. Hierbei handelt es sich um Anleihen , die neben der normalen Verzinsung auch einen Zinssatz einbringen, der auf der Inflationsrate eines Landes oder einer Region wie der EU basiert. Steigt die Inflation über das prognostizierte Maß bei der Herausgabe der Anleihe an, rechnet sich diese Form der Anleihe gegenüber herkömmlichen Anleihen.
Die inflationsgeschützten Anleihen wurden zuerst in Großbritannien im Jahr 1981 eingeführt. 1997 erfolgte der Start für das Produkt in den USA und 1 Jahr später auch in Frankreich. In Deutschland gibt es inflationsgeschützte Anleihen erst seit 2006. Die starke Ausweitung der Geldmenge durch massive Konjunkturprogramme, die von vielen Staaten als Reaktion auf die globale Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 vorgenommen wurde, schürt aktuell die Angst vor einer Inflation in der Zukunft. Zudem birgt auch die wieder anziehende Konjunktur die Gefahr einer stärkeren Inflation, denn der Anstieg geht immer mit teureren Rohstoffpreisen einher. Eine Entwicklung, die die Verbraucher sofort im Portemonnaie bemerken, wenn die Preise für Gas, Strom oder Benzin ansteigen. Aufgrund der beschriebenen Faktoren, die eine Inflation begünstigen, greifen immer mehr Anleger auf die Linker für mittel- oder langfristige Geldanlagen zurück.
Funktionsweise einer inflationsgeschützten Anleihe
Die Anleihe mit eingebautem Inflationsschutz besitzt wie erwähnt nicht nur den normalen Zinssatz, sondern darüber hinaus auch einen Zuschlag, der sich an der Inflation ausrichtet. Steigt die Inflation stärker als erwartet, fährt man mit dem Linker besser. Nimmt man beispielsweise an, dass die Inflation in den nächsten 2 Jahren bei durchschnittlich 2 % liegt, dann wird dieser Zinssatz zum eigentlichen Kupon addiert. Natürlich liegt dieser Basis-Zinssatz niedriger, verglichen mit einer herkömmlichen Anleihe. Die Differenz wird von dem Herausgeber der Anleihe exakt berechnet, weshalb sich beim Eintritt der erwarteten Inflation keine Unterschiede ergeben, zwischen einer inflationsgeschützten und einer konventionellen Anleihe.

Berechnung der erwarteten Inflationsrate
Die inflationsgeschützten Anleihen orientieren sich beispielsweise an dem europäischen Verbraucherindex. Dieser gibt die Teuerungsrate in der Euro-Zone an. Andere Anleihen richten sich nach dem jeweiligen Verbraucherindex eines Landes. Grob kann man aber sagen, dass der jeweils gewählte Index die Inflationsrate anhand eines bestimmten Warenkorbs an Gütern wie unter anderem Lebensmitteln oder Energiepreisen berechnet. Durch diese Inflationsrate kann man nun die so genannte Break-Even-Inflationsrate berechnen. Diese Rate zeigt an, ab welcher Inflationsrate sich eine Linker-Anleihe rechnet, also die Gewinnschwelle erreicht wird. Dafür nimmt man den Zinssatz einer herkömmlichen Anleihe und einer inflationsgeschützten Anleihe und rechnet die Differenz aus. Jede Teuerungsrate, die über dem errechneten Satz liegt, ist für den Käufer von Vorteil.
Vorteil von inflationsgeschützten Anleihen zum Gold
Aufgrund der Finanzkrise senkte die Europäische Zentralbank in der Vergangenheit mehrmals den Leitzins, um so die Wirtschaft mit „billigem“ Geld zu unterstützten. Eine Folge davon sind aber auch historisch niedrige Zinsen für Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld . Zahlreiche Anleger legen deshalb ihr Geld lieber in das Edelmetall Gold an. Ein scheinbar sicherer Hafen, der vor allem auch vor einer eventuellen Inflation schützt. Doch das Investment in Gold bringt keine Zinsen, zwar steigt der Goldpreis aktuell und Anleger fahren auch so Gewinne ein, doch eine Garantie für die Zukunft beinhaltet dies natürlich nicht. Eine Anlage in Linker garantiert stattdessen neben dem Inflationsschutz immer zumindest auch den normalen Zinssatz, der als laufender Ertrag fest eingeplant werden kann.
Rentenfonds für inflationsgeschützte Anleihen
Neben dem direkten Investment in einzelne inflationsgeschützte Anleihen, kann man als Anleger auch Rentenfonds nutzen, die in verschiedene Linker-Anleihen investieren. Oftmals mischen solche Fonds zudem die Anlage, dies bedeutet, dass man sowohl inflationsgeschützte als auch konventionelle Anleihen erwirbt.


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