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Dienstag, den 03. Januar 2017

High-Yield-Anleihen

Hohe Renditechancen bei hohem Risiko


Anleihen sind in der Regel recht konservative Investmentprodukte. Sie werfen vergleichsweise wenig an Renditen ab, sind dafür aber sicher. Schaut man sich die Staatsanleihen aus Deutschland oder den USA an, erkennt man spärliche Renditen, die im Schnitt bei 3 Prozent für eine Laufzeit von 10 Jahren liegen. Anders gestaltet sich die Einschätzung bei so genannten High-Yield-Anleihen , die umgangssprachlich auch als Junk-Bond oder noch schlimmer als Schrottanleihen bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich überwiegend um Unternehmen als Herausgeber, deren Bonität von den Ratingagenturen als schlecht eingestuft wird. Die übersetzt als hochverzinsliche Anleihen zu bezeichnenden Papiere erreichen nicht selten Renditen von jährlich über 20 %. Anleger sollten aber solche Produkte nur sehr vorsichtig als mögliches Investment in Betracht ziehen.

Geringe Bonität führt zu hohen Zinsen

Mit einer Anleihe können sich Staaten oder eben auch Unternehmen Geld leihen. Gerade bei Unternehmen, denen es wirtschaftlich nicht gut geht, ist die Unternehmensanleihe mitunter der letzte Ausweg um Geld zu akquirieren. Denn von den Banken erhalten diese Firmen oftmals in solchen schwierigen Situationen keine Kredite mehr. Als Anleger tritt man bei einer Unternehmensanleihe an die Stelle der Banken und vergibt sozusagen den notwendigen Kredit. Dafür erhält man einen bestimmten Zinssatz, der sich an der Verlustwahrscheinlichkeit der Anleihengelder orientiert. Firmen, mit einer hohen Bonität, müssen vergleichsweise geringe Zinsen zahlen, damit die Anleger ihnen die Anleihen abkaufen. Weniger bonitätsstarke Firmen zahlen wenig überraschend natürlich höhere Zinsen.


Ratingagenturen vergeben Bonitätsnoten


Wichtig für die Beurteilung der Schuldnerqualität sind die international tätigen Ratingagenturen. Bekannte Agenturen sind unter anderem:

  • Moody’s
  • Standard & Poor's
  • Fitch Ratings
  • Morningstar
Die Benotungen reichen von AAA, also beste Qualität, bis hin zu D, was nichts anderes heißt, als das der Emittent zahlungsunfähig ist. Von High-Yield-Anleihen spricht man, wenn die Bewertung mit BB+ oder schlechter erfolgt, also einem Rating unterhalb der Bezeichnung „Investmentgrade". Allerdings muss man grundsätzlich noch zu den Ratingagenturen sagen, dass die Einschätzungen mitunter fehlerhaft sind. Speziell die Erfahrungen aus der Finanzkrise haben gezeigt, dass hierbei oftmals Finanzprodukte als gut bewertet wurden, die diese Benotung objektiv nicht verdient haben. Kein Wunder, immerhin ist es leider nicht selten, dass die Agenturen Produkte der eigenen Auftraggeber bewerten. Durch solche Interessenkonflikte leidet natürlich die Objektivität der Analyse.

Fonds für High-Yield-Anleihen senken Risiko

Wenn man sich als Anleger auf das spekulative Geschäft mit High-Yield-Anleihen einlassen möchte, sollte man dafür wenigstens auf einen High-Yield-Fonds zurückgreifen. Solche Fonds bündeln Anleihen aus dem hochverzinslichen Bereich und investieren in eine Vielzahl von Anleihen. Dadurch erreicht man als Anleger eine Streuung des Risikos, verglichen mit der Geldanlage in eine einzelne High-Yield-Anleihe. Grob kann man hierbei empfehlen, dass das Portfolio eines solchen Fonds wenigstens 150 unterschiedliche High-Yield-Anleihen enthalten sollte, denn nur dann kann man auch von einer ausreichenden Diversifizierung sprechen.
High-Yield-Anleihen im Bereich Staatsanleihen

Natürlich sind die meisten High-Yield-Anleihen im Segment der Unternehmensanleihen vorfindbar. Doch es gibt auch Staaten, deren Bonität sehr schlecht beurteilt wird und die deshalb hohe Zinsen zahlen müssen, damit sie ihre Staatsanleihen verkaufen können. Infolge der Finanzkrise war dies am Beispiel von Griechenland zu beobachten. Hier kann man als Anleger hohe Zinsen von 7 % oder mehr erzielen, doch angesichts der bekanntermaßen schlechten wirtschaftlichen Lage des Landes, ist eine Ausfallgefahr für die Anleihen ebenfalls sehr hoch. Außerdem muss man bei solchen wirtschaftlich schwachen Staaten stets die Gefahr einkalkulieren, die von Spekulanten ausgeht, die in der Vergangenheit bereits die eine oder andere Währungskrise noch verschlimmert haben.

Fallen Angels unter den High-Yield-Anleihen

Mitunter werden auch Unternehmen von den Ratingagenturen abgestraft, denen es wirtschaftlich nicht wirklich schlecht ergeht. Oftmals geschieht dies in wirtschaftlichen Krisenzeiten, wenn pauschal ganze Wirtschaftszweige heruntergestuft werden. Solche Firmen werden in der Börsensprache gern als „Fallen Angels“ bezeichnet, da sie erst seit kurzem in die negative Bewertung von BB+ oder schlechter hineingerutscht sind. Dass dies auch große Firmen mit einem renommierten Namen treffen kann, beweisen aktuell Firmen wie die Lufthansa, die zumindest von der Ratingagentur Moody's so eingestuft wird. Doch auch andere bekannte Namen müssen sich derzeit als „Fallen Angels“ bezeichnen lassen, beispielsweise die französischen Autobauer von Renault und Peugeot oder wiederum ein deutsches Unternehmen in Gestalt von Continental.

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