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Mittwoch, den 29. April 2015

EU plant Veröffentlichungsverbot für Länderratings

20.10.2011 - EU plant Veröffentlichungsverbot für Länderratings


EU plant Veröffentlichungsverbot für Länderratings

In der großen Finanz- und Wirtschaftskrise sowie in der EU-Schuldenkrise habe die Ratingagenturen eine große Bekanntheit erlangt, denn sie beurteilen auch die Bonität von Staaten und beeinflussen somit die Kosten für die Finanzierung der staatlichen Haushalte. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“, die sich wiederum auf die „Financial Times Deutschland“ beruft, plant der EU-Binnenmarktkommissar Michael Barnier eine Reform des Gesetzes zu den Ratingagenturen. Demnach solle die neue europäische Wertpapieraufsicht ESMA mit dem Recht ausgestattet werden, unter gewissen Umständen ein vorrübergehendes Veröffentlichungsverbot für Länderratings zu erlassen, hieß es weiter.
Der Markt an Ratingagenturen wird von wenigen Anbietern dominiert
Der Grund für diese Gesetzesnovelle liegt dem Bericht zufolge offenbar darin, dass es nur sehr wenige Ratingagenturen gibt und diese zudem alle aus dem angloamerikanischen Raum stammen. Aus diesem Grund gebe es innerhalb der EU schon seit Längerem Rufe nach der Gründung einer eigenen Gesellschaft für Bonitätsbewertungen. Die Ratingagenturen haben die Renditen der Anleihen angegriffener Euro-Staaten durch ihre Veröffentlichungen mehrfach in Bedrängnis gebracht und damit die Bedingungen für deren Finanzierungen enorm verschlechtert.
Vor allem finanziell problematische Staaten sollen geschützt werden
Die Gesetzesänderung soll vor allem die Staaten schützen, die sich in einer finanziellen Krise befinden und deshalb um Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF oder vom IWF bitten. Das Verbot der Rating-Veröffentlichung könne in solchen Momenten verhindern, dass die schlechten Nachrichten in Umlauf kommen und somit die finanziellen Bedingungen weiter erschwere, was dann wiederum auch negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben könne, hieß es weiter. Da die Initiative jedoch frühestens im November 2011 zur Debatte steht, wird vor Herbst 2012 keine Änderung in Kraft treten können.
Bild © Atelier W. - Fotolia.com

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