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Freitag, den 01. Mai 2015

Finanzstabilitätsrat übt Kritik an Neuerungen im ETF-Bereich

23.05.2011 - Finanzstabilitätsrat übt Kritik an Neuerungen im ETF-Bereich


Finanzstabilitätsrat übt Kritik an Neuerungen im ETF-Bereich

ETF-Produkte wurden in den letzten Jahren von vielen Experten als besonders kostengünstig und effizient empfohlen, da sie lediglich einen bestimmten Index abbilden und deshalb kein aktives Fondsmanagement benötigen. Nun hat der Finanzstabilitätsrat (FSB), der die Industrie- und Schwellenländer in Bezug auf neue Regelungen für das Finanzsystem beratend unterstützt, Kritik an den Entwicklungen in der Branche geübt, wie aus einem Bericht des „Handelsblatts“ hervorgeht. So werden vor allem die mangelnde Transparenz und die Komplexität angemahnt, die sich durch neue ETF-Produkte ergeben. Während zu Beginn nämlich wirklich nur einfache Indizes wie der DAX abgebildet wurden, nutzen neuere ETF-Fonds oftmals Derivate oder setzen auf riskantere Indizes im Rohstoffbereich. Gerade hier sei eine ausreichende Transparenz nicht immer gegeben, hieß es in dem Papier des FSB.

Gerade Swap-Geschäfts können Risiken bergen

In den Bericht werden vor allem die Swap-Geschäfte hervorgehoben, bei denen bestimmte Wertpapiertäusche über Partnerbanken abgewickelt werden, was im Extremfall dazu führen könnte, dass in einem ETF-DAX30-Fonds ganz andere Wertpapiere enthalten sind als die der 30 DAX-Unternehmen. Dabei garantiert die Bank den Anlegern trotzdem den Ertrag des DAX und sichert somit die Rendite ab, jedoch können Bonitätsrisiken entstehen. Nach einer EU-Fondsrichtlinie müssen die Anbieter bei solchen Swaps 90% des Fondswertes absichern, wobei in der Praxis oftmals sogar eine volle Absicherung zur Verfügung gestellt wird.

Die Branche weist die Warnung des FSB zurück

Verschiedene Branchenvertreter haben die Kritik und auch die Risikowarnung des FSB zurückgewiesen und als überzogen bezeichnet. Simon Klein, Leiter des europäischen ETF-Geschäfts beim zweitgrößten Anbieter Lyxor Asset Management, bezeichnete die Kritik als falsch und wies darauf hin, dass die ETF-Fonds sich alle im Rahmen der EU-Fondsrichtlinie bewegen würden. Auch Sascha Specketer Leiter des deutschen ETF-Vertriebs des Anbieters Source, sieht das Risiko nicht höher als bei anderen Investmentfonds. Es dürfte nun spannend werden, zu sehen, ob die Finanzminister auf die Anregungen des FSB reagieren oder ob einfach alles beim Alten bleibt.

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