Sie sind hier: geldanlage-anbieter.de > News
Donnerstag, den 07. Mai 2015

Geschlossene Fonds sollen kontrolliert werden

11.06.2010 - Geschlossene Fonds sollen kontrolliert werden


Geschlossene Fonds sollen kontrolliert werden

Geschlossene Fonds setzen einen gewissen Kapitaleinsatz und Risikobereitschaft voraus. Denn einer möglichen Rendite von über zehn Prozent steht im schlimmsten Fall ein Totalverlust gegenüber. Dessen müssen sich Anleger bewusst sein. Um sie besser zu schützen, sollen geschlossene Fonds nach dem Willen der Bundesregierung künftig durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert werden und darf der Verkauf der Fondsanteile nur noch über qualifizierten Mitarbeiter erfolgen.
Dass ein solcher Schritt ein gespaltenes Echo hervorruft, ist wenig verwunderlich. Die Branche bezeichnet die Reform als „falsch“, wie Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des Verbandes geschlossener Fonds (VGF) betont. Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (ZVBV), Gerd Billen, sagt hingegen, die Vorschläge gehen nicht weit genug.
Vermittler sehen ihr Existenz bedroht
Konkret will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geschlossene Fonds künftig wie Wertpapiere handhaben. Damit wären viele freie Vermittler aus dem Rennen, die die hohen Auflagen für den Vertrieb nicht erfüllen könnten. Denn der Verkauf von Aktien oder Anleihen ist nur qualifizierten Beratern vorbehalten. Für den VGF kommt das einem Berufsverbot und einem Angriff auf den Mittelstand gleich. Die Reform würde die Existenz von über 30.000 bankenunabhängigen Beratern bedrohen.
Betroffen wären auch die Emissionshäuser. Sie müssten zusätzliche Auflagen erfüllen, angefangen bei einem höheren Eigenkapital bis hin zur Einführung von Risiko- und Liquiditäts- managementsystemen. Angelika Kunath, Geschäftsführerin vom Fondshaus Hamburg, erklärte gegenüber der Welt: „Für kleinere Gesellschaften wären diese Pflichten zusätzliche Hürden.“
Dass die Regeln eingehalten werden, darüber würde dann die Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht wachen.
164 Milliarden Euro wurden in geschlossene Fonds investiert
Bislang unterliegen geschlossenen Fonds kaum einer Aufsicht. Genau an dem Punkt möchte Wolfgang Schäuble ansetzen und sagt: „Während risikoarme Produkte wie Bundesanleihen von den schützenden Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes erfasst werden, ist dies bei Anteilen geschlossener Fonds nicht der Fall.“ Dabei bergen sie ein nicht zu unterschätzendes Risiko: Da es sich um unternehmerische Beteiligungen handelt, haften die Anleger bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Fonds aufgelöst wird, mit ihrem gesamten Kapital. Das hat in der Vergangenheit schon öfter dazu geführt, dass Anteilseigner enorme Verluste hinnehmen mussten. Als Grund dafür nennt das Finanzministerium die fehlende Kontrolle.
Dass es sich bei geschlossenen Fonds nicht um eine Randerscheinung handelt, beweisen die Zahlen des VGF. 164 Milliarden Euro haben Anleger aktuell investiert. Nur Aktienfonds kommen derzeit mit 196,7 Milliarden Euro auf ein größeres Volumen.


Anzeigen




Geldanlage-Ratgeber


Fordern Sie unseren kostenlosen Geldanlage
-Ratgeber mit zahlreichen Tipps zur Geldanlage an und bleiben Sie monatlich mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.

Anmelden
Abmelden
abonnieren!