Inflation facht Goldrausch und Wunsch nach Sicherheit an
12.04.2011 - Inflation facht Goldrausch und Wunsch nach Sicherheit anInflation facht Goldrausch und Wunsch nach Sicherheit an
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins zwar um 25 Basispunkte angehoben – laut Experten ein eher symbolischer Akt. Die Angst der Verbraucher vor der Inflation und dem Verlust der Kaufkraft ist allerdings geblieben. Das belegen gleich zwei Trends. Zum einen überwiegt wieder einmal der Wunsch nach einer sicheren Geldanlage. Zum anderen erleben Gold und Silber einen neuen Boom. Am Montag, 11. April, stieg der Preis für eine Feinunze Gold auf 1.476 US-Dollar und nähert sich damit der magischen Grenze von 1.500 US-Dollar.
Die Deutschen bauen auf sichere Anlageformen
Doch zunächst einmal die Sorgen der Deutschen angesichts der Teuerung. Eine Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Allianz Bank zeigt recht deutlich, wie die Bundesbürger die zukünftige Entwicklung einschätzen. 88 Prozent rechnen fest damit, dass die Lebenshaltungskosten weiter steigen werden. Daraus ziehen 73 Prozent die Konsequenz und wollen sich nur noch auf sichere Anlageformen konzentrieren. Gleichwohl: Mehr als die Hälfte der Befragten (63 Prozent) ist mit Blick auf die deutsche Wirtschaft recht zuversichtlich gestimmt. Weitgehend zufrieden (33 Prozent) sind die Deutschen auch mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung steht. 18 Prozent prognostizieren sogar, dass sich ihre Vermögensverhältnisse noch verbessern werden. Pessimistisch gestimmt sind 16 Prozent.
Auf die Zinsen achten
Geht es darum, wie mit dem Kapital verfahren wird, sind sich die Bundesbürger einig. Zu 63 Prozent werten sie Sparen als wichtig oder sehr wichtig. Dabei setzen sie auf sichere Sparprodukte und die private Altersvorsorge. „Die Deutschen legen weiterhin viel Geld auf die hohe Kante“, so Oliver Klink von der Allianz Bank. Er rät, bei der
Geldanlage
darauf zu achten, dass die Zinsen über der Inflation liegen und das Guthaben bei Bedarf auch zur Verfügung steht. Umso wichtiger seien
flexible Sparformen
. Genau das, was sich die Deutschen wünschen.
Experten rechnen mit einem anhaltenden Gold-Boom
Ebenfalls ganz oben auf der Liste stehen derzeit Gold und Silber. Experten sehen den Trend als Flucht vor der Inflation und Streben nach Sicherheit. Zur starken Nachfrage hat jedoch weit mehr als nur die Teuerungsrate beigetragen. Auch globale Krisen und die Schuldensituation in Europa wirken als Zünglein an der Waage. Zum Jahreswechsel kostete die Feinunze Gold 1.375 US-Dollar. Inzwischen sind es rund 100 US-Dollar mehr. Wie lange dieser Aufwärtstrend noch anhält, ist umstritten. Da Edelmetalle traditionell als „Inflationsschutz“ gelten, gehen die Experten nicht davon aus, dass alsbald ein Preisverfall droht. Nichtsdestotrotz bewahren auch Gold und Silber als Geldanlage nicht vor Verlusten.
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