Sie sind hier: geldanlage-anbieter.de > News
Mittwoch, den 29. April 2015

Nachbesserungsbedarf bei Produktinformationsblättern

20.03.2012 - Nachbesserungsbedarf bei Produktinformationsblättern


Nachbesserungsbedarf bei Produktinformationsblättern

Auf viele Banken und Sparkassen wartet Arbeit. Sie haben bei den seit dem 1. Juli 2011 gesetzlich vorgeschriebenen Produktinformationsblättern geschludert und müssen jetzt nachbessern. Entdeckt wurden die Fehler bei bundesweit durchgeführten Stichproben, für die das Beratungsunternehmen „evers & young“ sowie das Markt- und Meinungsforschungsinstitut „YouGov Deutschland“ beauftragt wurden. Sie haben 160 Beipackzettel unter die Lupe genommen und 2.000 Verbraucher zu den Geldanlage-Informationen befragt.
43 Prozent der Beipackzettel fallen durch
Das Ergebnis der Untersuchung stellt der Finanzbranche kein sonderlich gutes Zeugnis aus. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner hat die Unternehmen deshalb zum Nachsitzen aufgefordert. Denn: „43 Prozent aller untersuchten Beipackzettel waren schon deshalb formal unvollständig bzw. unrichtig, weil überflüssige und unzulässige Angaben gemacht wurden oder wichtige Angaben fehlten“, schreibt das Bundesverbraucherministerium. Ilse Aigner spricht angesichts der Schwachstellen von einem „erheblichen Verbesserungsbedarf“. Das gilt nicht nur in formaler Hinsicht, sondern auch in puncto Verständlichkeit. Lange und verschachtelte Sätze sowie schwammige Formulierungen sorgten dafür, dass 25 Prozent der Produktinformationsblätter beim Test durchfielen.
Verbraucher haben Anspruch auf verständliche Informationen
Verständnis für die teils mangelhaften Informationen zeigt Ilse Aigner nicht. „Die Institute hatten lange genug Zeit, die Informationsblätter vorzubereiten“, sagt sie, „ich werde Banken, Sparkassen und Verbraucherorganisationen noch im März an einen Tisch holen, um zu klären, wie diese Defizite zuverlässig beseitigt werden können.“ Schließlich hätten Verbraucher einen Anspruch darauf, leicht verständlich über die Geldanlage und Wertpapiergeschäfte informiert zu werden. Ziel der Informationsblätter ist in erster Linie, über die Kosten und Risiken aufzuklären.
Erfreulich hoher Bekanntheitsgrad
Ob die Daten später auch in die Anlageentscheidung einfließen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Aktuell scheint es so zu sein, dass die Informationen ihren Zweck durchaus erfüllen. „Rund drei Viertel aller Befragten Verbraucher bewerteten den Beipackzettel als wichtig oder eher wichtig“, lautet eine Erkenntnis aus der Studie. Die meisten lesen die Papiere sehr gründlich oder überfliegen sie zumindest. Lediglich ein Prozent der Sparer legt die Produktinformationsblätter ungelesen zur Seite bzw. heftet sie in den Geldanlage-Ordner. Insgesamt, und das wertet Ilse Aigner als positiv, haben die „Beipackzettel als Informationsinstrument einen erfreulich hohen Bekanntheitsgrad“.

Bild © PeJo - Fotolia.com

Anzeigen




Geldanlage-Ratgeber


Fordern Sie unseren kostenlosen Geldanlage
-Ratgeber mit zahlreichen Tipps zur Geldanlage an und bleiben Sie monatlich mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.

Anmelden
Abmelden
abonnieren!