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Freitag, den 01. Mai 2015

Nachhaltiges Investieren – eine Definition mit vielen Unbekannten

20.01.2010 - Nachhaltiges Investieren – eine Definition mit vielen Unbekannten


Nachhaltiges Investieren – eine Definition mit vielen Unbekannten

Wenn es im Zuge der Krise in der Bankenbranche ein Schlagwort gegeben hat, mit dem Verbraucher Sicherheit und Verantwortungsgefühl verbanden, dann war dies wohl der Begriff der Nachhaltigkeit. In kaum einem Segment des Marktes schossen die Anlageformate so aus dem Boden wie in diesem.
Denn viele Anbieter von Anlageformaten haben frühzeitig erkannt, dass sich mit dem sozialen Gewissen der Anleger gut und schnell Geld verdienen lässt. Dabei lassen sich viele Verbraucher nur allzu gerne von großen Worten wie dem bekannten moralischen Investieren umgarnen, ohne am Ende eindringlich zu prüfen, ob die Produkte den großen Versprechungen der Anbieter wirklich gerecht werden können.
Oft sind es Produkte aus den Bereichen der Fonds oder Zertifikate , die mit dem Stempel der Nachhaltigkeit den Anlegern schmackhaft gemacht werden sollen. Gerade diese Formate hatten sich jedoch während der Krise vielfach als bedenklich für den durchschnittlichen Anleger erwiesen. Die Werbebotschaften verfehlen ihren Zweck aber nicht. Allein in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres kletterte das Gesamtvolumen der mutmaßlich ethisch vertretbaren und nachhaltigen Fonds um sagenhafte 40 Prozent. Die Anleger träumen davon, ohne schlechtes Gewissen ordentliche Rendite erzielen können.
Alles eine Frage der Auslegung und des Anspruchs
Der genaueren Betrachtung können viele der Produkte aus diesem derzeitigen Nischenmarkt allerdings oft nicht lange standhalten. Denn im Prinzip mangelt es schon an einer treffsicheren Definition davon, wie ein nachhaltiges Investment unter Einhaltung ethischer Werte und Kriterien eigentlich auszusehen hat. Für die so genannten Nachhaltigkeitsbanken sind Auswahlkriterien beispielsweise in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz zu finden, auch sollten die Fonds nicht dort investieren, wo mit Krieg und Waffen Geld verdient wird.
Hinzu kommt, dass Moral nun einmal zu einem nicht unerheblichen Teil auch eine Frage der Auslegung und somit ein bedingt subjektives Gut ist. Experten sagen es vielfach noch mit deutlich drastischeren Worten: Wer einzig das Prinzip der Political Correctness zugrunde legen will, kann beim Investieren kaum auf erfreulich hohe Renditen hoffen. Ebenso wenig möglich ist die nötige Risikostreuung umsetzbar. Denn die Auswahl von Unternehmen, die den Anforderungen durchweg gerecht werden, ist ausgesprochen überschaubar.
Experten sehen Grenzwertigkeit bei vielen Investments
Die Fondsmanager selbst geben mitunter offen zu, dass es bei den Investments sehr wohl Grauzonen gibt, bei denen je nach Festlegung der moralisch-ethischen Parameter unterschiedliche Verhaltensweisen notwendig wären. 100%ige Nachhaltigkeit jedenfalls halten viele Experten nicht für möglich. Nicht zuletzt aufgrund der immer stärkeren globalen Vernetzung von Unternehmen und den Wirtschaftssystemen in aller Welt sehen die Berater das völlig ausgewogene Verhältnis zwischen Moral und Rendite zwar als erstrebenswert, nicht jedoch als erreichbar an. Wer sein Geld lukrativ investieren möchte, muss also wie so häufig nach dem sprichwörtlich kleineren Übel suchen.
Zu erwähnen ist aber auch: In vielen Fällen ist es selbst für Laien nicht zu kompliziert zu erkennen, dass der vielversprechende Name eines Produktes und der Inhalt nicht deckungsgleich sind. Entscheiden müssen die Anleger aber auch, welchen Prozentsatz ihrer potentiellen Rendite sie ihren Gewissen opfern möchten.

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