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Dienstag, den 28. April 2015

Neue Eigenkapitalrichtlinien bereits schädlich für Immobilienfonds?

15.10.2010 - Neue Eigenkapitalrichtlinien bereits schädlich für Immobilienfonds?


Neue Eigenkapitalrichtlinien bereits schädlich für Immobilienfonds?

Die neuen Richtlinien zur Unterlegung von Investitionen mit Eigenkapital sind noch nicht einmal in Kraft getreten, scheinen jedoch jetzt schon erste nachteilige Wirkungen auf die Immobilienspezialfonds auszuüben. Immobilien gelten generell als eher langfristige Investitionen, so dass die großen Versicherer entsprechend früh mit den Planungen solcher Vorhaben beginnen. Nach den Entwürfen zur neuen Eigenkapitalrichtlinie „Solvency II“ müssen Versicherer Investitionen in Immobilien künftig mit 25% Eigenkapital unterlegen, was sich jedoch bei Kreditfinanzierung des Projektes auf 39% steigert und somit sehr abschreckend auf die potenziellen Investoren wirkt. Dies stellt tatsächlich ein großes Problem dar, denn Immobilienspezialfonds finanzieren ihre Projekte fast immer über Kredite, so dass die Versicherer mit der Zeit als wichtige Investorengruppe wegfallen könnten.

Neuvolumen von Immobilienspezialfonds stark eingebrochen

Die Folgen dieser Entwicklung sind offenbar jetzt schon zu spüren, denn in diesem Jahr haben die Immobilienspezialfonds nach einer Erhebung des Branchenverbandes BVI gerade einmal 900 Millionen Euro zusätzlich erhalten, wohingegen das Volumen im Jahr 2009 noch um ca. 5,4 Milliarden Euro gewachsen ist. Da vor allem die größeren Versicherer den Aufsichtsbehörden durch eigene Risikoberechnungen aufzeigen könnten, dass die Sätze zu hoch sind, werden sich am Ende eher die vielen mittleren und kleinen Versicherungsunternehmen aus dem Geschäft mit Immobilien zurückziehen, da diese solche Mittel oftmals nicht zur Verfügung haben. Dies dürfte die Immobilienspezialfonds besonders hart treffen, weil sie gerade auf die kleineren Versicherungen als Kapitalgeber angewiesen sind.

Viele Fondsmanager sehen das Problem noch nicht

Ein weiteres Problem in der Branche besteht darin, dass viele Immobilienspezialfondsmanager das Problem „Solvency II“ noch gar nicht richtig realisieren, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Dies zeigten vor allem die vielen Neugründungen solcher Fonds, die später um ein wesentlich geringeres Investitionsvolumen kämpfen müssten als in der Vergangenheit. Für das Fondsegment der Immobilienspezialfonds ziehen also dunkle Wolken auf und es bleibt nun abzuwarten, ob die EU-Politiker bei der endgültigen Verabschiedung der Richtlinien vielleicht nicht doch noch einmal nachbessern.

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