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Donnerstag, den 07. Mai 2015

Riester-Rente als Fehlkalkulation gebrandmarkt

13.09.2011 - Riester-Rente als Fehlkalkulation gebrandmarkt


Riester-Rente als Fehlkalkulation gebrandmarkt

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) stellt der Riester-Rente ein eher durchwachsenes Zeugnis aus. Zehn Jahre nach ihrer Einführung wird die staatlich geförderte Altersvorsorge als „Fehlkalkulation“ bezeichnet. Sie verleite zu einer Mitnahme-Mentalität, bei der es eher um Zuschüsse und Steuervorteile gehe, als sich tatsächlich darum zu bemühen, die spätere Rentenlücke zu füllen. Unter dem Strich heißt das schlichtweg: Das Fördervolumen, das inzwischen bei einer Milliarde Euro liegt, bringt nicht den Erfolg, den man sich seitens der Politik erhofft hat.
Nur jeder Fünfte riestert
Ein Problem, das schon seit Jahren immer wieder moniert wird, ist die Tatsache, dass zu viele Bundesbürger die Vorteile der Riester-Rente nicht nutzen. Bislang riestert nur jeder fünfte förderberechtigte Deutsche. Ganz vorne mit dabei sind Familien mit Kindern. Sie kommen auf eine Quote von knapp 30 Prozent, gefolgt von Alleinerziehenden mit 20 Prozent, Singles und kinderlosen Paaren (je 15 Prozent). Erfreulich aus Sicht des DIA ist, dass vor allem jüngere Menschen die Riester-Rente für sich entdecken. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind 26 Prozent mit an Bord – unter anderem dank des Berufseinsteigerbonus von immerhin 200 Euro. Insgesamt zeigt sich DIA-Sprecher Bernd Katzenstein zuversichtlich: „Die sozialpolitisch erwünschten Gruppen werden durchaus erreicht.“
Mitnahme-Mentalität bei Besserverdienern
Auf der anderen Seite stellte sich im Rahmen der Studie allerdings heraus, dass hauptsächlich langfristig besser Verdienende die Zuschüsse nutzen. Daraus ergibt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Einkommen und dem Anteil der Personen, die eine Riester-Rente abgeschlossen haben. Zudem gilt: Je niedriger die Schuldbildung, desto seltener wird die staatliche Förderung in Anspruch genommen. Dafür sind aus Sicht des DIA zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen die Sprachbarriere. Hier kommt der Vorwurf, die Verträge seien zu kompliziert, zum Tragen. Zum anderen fürchten viele, dass es sich gar nicht lohnt. Sollte sich die staatliche Rente später unterhalb des Grundlebensniveaus bewegen, würde die Riester-Rente auf die Grundsicherung angerechnet. Die Idee, einen Rentenzuschuss zu zahlen, damit eine Mindestrente von 850 Euro erzielt wird, vorausgesetzt, es wurde lange genug eingezahlt und privat vorgesorgt, soll diese Hürde aus dem Weg räumen.
Informationsfluss verbessern
Schade nur, dass die Studie auf Zahlen aus dem Jahr 2007 basiert. Unberücksichtigt bleibt daher, so die „Welt“, unter anderem der große Crash aus 2008. Seinerzeit hat die private Altersvorsorge spürbar an Vertrauen eingebüßt und wurden viele Verträge aufgelöst. Das DIA rät, die Bürger gezielt auf die Riester-Rente anzusprechen, bei der Hochzeit oder der Geburt eines Kindes. Potenzielle Sparer müssten konsequenter auf die Möglichkeiten hingewiesen werden. Das Ziel müsse lauten: mehr Informationen statt hohe Zulagen.

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