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Dienstag, den 28. April 2015

Unternehmensanleihen derzeit beliebter als Anleihen vom Staat

15.12.2010 - Unternehmensanleihen derzeit beliebter als Anleihen vom Staat


Unternehmensanleihen derzeit beliebter als Anleihen vom Staat

Rettungspakete, Schuldenlast, Finanzkrise – dass die Staatskasse nicht gerade wegen Überfüllung geschlossen werden muss, sollte selbst Laien langsam aber sicher bewusst sein. Die Konsequenzen bekommt fast jeder zu spüren. Dazu reicht ein Blick ins Portemonnaie. Doch auch Anleger und Sparer ziehen ihre Konsequenzen aus der teils prekären Lage, wobei die Bundesrepublik immer noch deutlich besser abschneidet als viele andere EU-Staaten. Statt auf Staatsanleihen zu setzen, schwenken viele jetzt auf Anleihen von Unternehmen zurück. Das hat es an den Märkten bislang noch nie gegeben und verwundert selbst Branchenkenner.
Selbst höhere Renditen können nicht mehr überzeugen
Maik Laske, Kapitalmarktexperte der französischen Soiété Générale, erklärte gegenüber der Welt: „Dass sich Unternehmen teilweise günstiger an den Kapitalmärkten refinanzieren können als Staaten, habe ich noch nicht erlebt.“ Dieser Trend greift nicht nur bei Nationen, die als Wackelkandidaten gelten und in der Vergangenheit mit besorgniserregenden Bilanzen auf sich aufmerksam gemacht haben, zum Beispiel Irland, Griechenland sowie Spanien und Portugal. Selbst die Bundesrepublik Deutschland scheint für Anleger derzeit weniger Sicherheiten zu bieten als Konzerne wie Henkel oder BASF. Geht man von der Faustregel hohe Rendite gleich höheres Risiko aus, ein durchaus logisches Verhalten. Denn die Bundesanleihen haben einen deutlichen Renditesprung gemacht. Wie er bewertet wird, bleibt jedem selbst überlassen.
Unternehmen warten mit sauberen Bilanzen auf
Sicher ist nur, dass Unternehmen für Anleger wesentlich attraktiver wirken. Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg bringt es auf den Punkt: „Unternehmen haben ihre Hausaufgaben im Unterschied zu Staaten und Banken bereits gemacht.“ Heißt: Sie können mit sauberen Bilanzen aufwarten und haben die Finanzen im Griff. Die Bestätigung dafür liefert unter anderem die Ratingagentur Moody´s. Sie beziffert die Ausfallrate mit nur drei Prozent und geht davon aus, dass der Wert 2011 auf unter ein Prozent sinken wird. Davon konnte man zu Zeiten der Wirtschaftskrise nur träumen: Damals standen zwölf Prozent zu Buche.
Experten rechnen nicht mit höheren Gewinnen
Wie lange die Situation noch anhält, ist allerdings fraglich. Der Staat sitze am längere Hebel, so Uwe Burkert. Um die Finanzen wieder auf Vordermann zu bringen, könnten viele Wege eingeschlagen werden, inklusive Steuererhöhungen. Diese Möglichkeiten haben Unternehmen nicht. Ihre Anleihen lassen sich ohnehin nicht getrennt von der Entwicklung der Staatsanleihen betrachten. Zahlt der Staat mehr Zinsen, ziehen die Firmen über kurz oder lang nach. Beispiel: Der Telefonica-Konzern aus Spanien hat eine bessere Bonitätsnote als die Deutsche Telekom, räumt aufgrund der Probleme im Land aber eine höhere Rendite ein. Die Nachfrage nach Anleihen wird vorerst zwar bleiben, mit weiter steigenden Zinsen rechnen die Experten jedoch nicht.

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