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Dienstag, den 28. April 2015

Vertrauenskrise bei Immobilienfonds – wie geht es weiter?

29.11.2010 - Vertrauenskrise bei Immobilienfonds – wie geht es weiter?


Vertrauenskrise bei Immobilienfonds – wie geht es weiter?

Offene Immobilienfonds
galten noch vor der Krise im Jahr 2008 als eine beliebte und recht sichere Geldanlagemöglichkeit, jedoch bekamen sie die Krise aufgrund geplatzter Immobilienblasen ganz besonders zu spüren und mussten aus Liquiditätsgründen die Rücknahme von Anteilsscheinen zum Teil einstellen, so dass die Anleger zunächst nicht an ihr Geld kamen. Dies hat nicht nur die Privatanleger, sondern auch die großen Immobilien-Dachfonds wie zum Beispiel den Allianz Premium Immobilien geschockt. Dessen Liquidität liegt nämlich ebenfalls in einigen offenen Immobilienfonds fest, so dass dessen Anleger ebenfalls nicht komplett ausgezahlt werden konnten und ein Teufelskreis entstanden ist, der das Vertrauen der Anleger in diese Investitionsmöglichkeit mehr und mehr erschüttert.

Dach- und Mischfonds senken ihre Investments in offene Immobilienfonds ab

Die Vertrauenskrise in offene Immobilienfonds wirkt sich natürlich auch auf die Renditemöglichkeiten in diesem Segment aus, wie Matthias Danne, Immobilienvorstand der Deka Bank, resümiert. Aufgrund der Angst vor mangelnder Liquidität fahren viele Dach- und Mischfonds ihre Immobilienfondseinlagen zurück, was die Lage der Publikumsfonds im Immobilienbereich weiter verschärft, weil sie schnell Mittel bereit stellen müssen, um die großen Anteilseigner auszahlen zu können. So musste beispielsweise der Hausinvest Europa aufgrund von Anteilsrückgaben durch Großinvestoren einen Mittelabfluss von 790 Millionen Euro innerhalb der ersten 9 Monate dieses Jahres hinnehmen.

Geplante Gesetzesänderungen machen Immobilienfonds für Großanleger unattraktiver

Offenbar trägt auch die geplante Gesetzesänderung in Bezug auf die offenen Immobilienfonds zu deren Krise bei, denn durch die Tatsache, dass Anteile künftig mindestens 24 Monate gehalten werden müssen und darüber hinaus Abschläge fällig werden, wenn man als Anleger seine Anteile im dritten oder vierten Jahr nach Erwerb verkauft, dürften offene Immobilienfonds für Großanleger wie Dach- oder Mischfonds zunehmend unattraktiver werden. Diese müssen nämlich auch weiterhin ihre Anteile tagesaktuell auszahlen und können es sich somit nicht leisten, große Summen derart fest anzulegen. Dies ist nach Ansicht von Christian A. Völxen, Immobilienteamleiter von Feri Euro Rating, ein großer Konstruktionsfehler im neuen Investmentgesetzentwurf. Aktuell würden Misch- und Dachfonds nämlich bis zu 2,8 Milliarden Euro in offenen Immobilienfonds halten, hieß es weiter. Es bleibt nun abzuwarten, ob der Gesetzgeber hier noch einmal nachbessert oder die Immobilienfonds letztlich wirklich vor eine solche Problemsituation stellt.

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