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Freitag, den 01. Mai 2015

Weizen wird wieder teurer – sind Spekulanten die Ursache?

16.10.2010 - Weizen wird wieder teurer – sind Spekulanten die Ursache?


Weizen wird wieder teurer – sind Spekulanten die Ursache?

Im Winter 2007/2008 lagen die Preise für wichtige Nahrungsmittel sehr hoch und es gab in einigen Teilen der Welt sogar richtige Auseinandersetzungen, weil Lebensmittel für viele Menschen in Entwicklungsländern plötzlich unerschwinglich wurden. Danach kam die große Finanz- und Wirtschaftskrise, die die Preise wieder drückte und auch die Spekulationen auf Rohstoffe einschränkte. 3 Jahre später, im Herbst 2010, liegt der Weizenpreis mit 225 Euro pro Tonne jedoch fast wieder so hoch wie damals und ist allein seit Jahresbeginn um 40 Prozent gestiegen. Trotzdem ist nach Expertenmeinung eine derart akute Lebensmittelkrise wie in den Jahren 2007/2008 nicht erneut zu erwarten.

Es gibt viele Gründe für den gestiegenen Weizenpreis

Die hohen Weizenpreise haben laut dem Berliner Agrarprofessor Harald von Witzke eine ganze Reihe von Ursachen, die letztlich sogar dazu führen könnten, dass sich das Preisgefüge in diesem Bereich innerhalb einiger Jahre verdoppelt. Als wichtigsten Grund nennt Witzke dabei den steigenden Lebensstandard in Schwellenländern wie China, der eindeutig eine erhöhte Rohstoffnachfrage zur Folge habe. Darüber hinaus wachse die Weltbevölkerung immer weiter, so dass auch dieser Punkt genauso dazu beitrage, dass immer mehr Getreide benötigt wird, wie der erhöhte Futtermittelbdarf in Folge eines stetig steigenden Fleischkonsums. Auch die Spekulanten sorgten zusätzlich für steigende Preise und das Gesamtpaket an Gründen könne für eine Lebensmittelkrise sorgen, die wesentlich weniger akut ausfällt als 2007/2008, jedoch dafür länger anhalte, hieß es weiter.

Oxfam fordert Limitierung der Spekulationen auf dem Rohstoffmarkt in Europa

Sowohl ein Gutachten der Weltbank, als auch die Entwicklungsorganisation Oxfam sehen die Spekulanten dagegen sogar als einen der Hauptfaktoren in der Entwicklung der Rohstoffpreise. Marita Wiggerthale, Agrarexpertin der Entwicklungsorganisation Oxfam , forderte von der EU deshalb nun eine Limitierung der Spekulationsmöglichkeiten auf Rohstoffe an den Terminmärkten, wie es sie bereits in den USA gibt. Die Bundesregierung hat offenbar sogar vor, diesen Vorschlag auf dem nächsten G20-Gipfel auf die Tagesordnung zu setzen und zu diskutieren. Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, sieht die institutionellen Anleger, die in Rohstoffe investieren, nicht als Hauptgrund für die Preisanstiege, weil diese langfristiger orientiert seien.

Lebensmittelkrise diesmal nicht zu kritisch wie 2007/2008

Fest steht derweil jetzt schon, dass die Lebensmittelkrise 2010 offenbar nicht so kritisch ausfällt, wie beim letzten Mal, denn die Lager sind diesmal gut gefüllt. Dazu kommen die russischen Brände, die in Folge einer Dürre im Sommer große Bestände an Weizen vernichtet hätten, so dass das Land einen Exportstopp verhängen musste. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Lage an den Rohstoffmärkten entwickeln wird, aber es dürfte für Anleger auf jeden Fall spannend bleiben.

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