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Freitag, den 01. Mai 2015

Aktienfonds für Familienunternehmen

25.11.2010 Langfristiger Erfolg im Vordergrund





Die Liste an erfolgreichen Familienunternehmen ist lang. In Deutschland findet man in diesem Segment Firmen wie Fielmann oder BMW. Auch europaweit lassen sich klangvolle Namen entdecken, beispielsweise Swatch, L'Oréal oder Hennes & Mauritz. Was zeichnet diese Firmen aus und wie kann man als Anleger in diesen Markt einsteigen? Antworten liefert der folgende Artikel, der Vorteile aber auch Gefahren beleuchtet.
Index für deutsche Familienunternehmen
Seit 2005 gibt es in Gestalt des German Entrepreneurial Index, kurz GEX, einen Index von der Deutschen Börse, der die Performance von Familienunternehmen in Deutschland misst. Als Anleger hat man durch diesen Index einen praktischen Vergleich zur Hand, der bei der Auswahl eines Aktienfonds für Familienunternehmen schnell klärt, welche Leistung das jeweilige Fondsmanagement wirklich erbringt. Der GEX nimmt nur Firmen auf, die seit maximal 10 Jahren an der Börse vertreten sind und deren Aktienmenge zu mindestens 25 % bzw. maximal zu 75 % in der Hand der Eigentümer liegt. Der Anteil eines einzelnen Unternehmens am Index ist wiederum auf einen Höchstwert von 10 % begrenzt und die Verteilung der Firmen am GEX wird einmal im Quartal anhand der Marktkapitalisierung der Firmen neu berechnet. Aktuell befinden sich 38 Werte im GEX. Bekannte Namen sind:
• Fielmann AG
• Wacker Chemie AG
• Bauer AG
• Manz Automation AG


Erster Aktienfonds für Familienunternehmen
Die Geschichte der Aktienfonds, die sich komplett auf das Thema Familienunternehmen konzentrieren, ist ebenfalls noch nicht lang. Der erste Aktienfonds dieser Art war der FT UnternehmerWerte (ISIN: DE000A0KFFW9) aus dem Hause FRANKFURT-TRUST. Der Anbieter, 1969 gegründet, firmiert als Tochterunternehmen der Privatbank BHF-BANK. Aufgelegt wurde der Fonds Ende 2006 und im Fokus stehen Familienfirmen aus Europa. Die Kriterien für eine Einschätzung als Familienfirma sehen vor, dass ein Unternehmen mindestens zu 25 % in Familieneigentum ist und die Besitzer in der Verantwortung der geschäftlichen Ausrichtung einen aktiven Part spielen. Bei der Auswahl der Aktien wird auf einen liquiden Handel geachtet. Zu den größten Einzelwerten zählen aktuell die Firmen Sports Direct, Swatch, Piaggio und Christian Dior.
Fondsdaten FT UnternehmerWerte
• Mindestanlage: 500 Euro
• Ausgabeaufschlag: bis zu 5,00 %
• Fondsgebühren: 1,63 % (TER)
• Fondsvolumen: 27 Millionen Euro
• Auflagedatum: 2006
Vorteile von Familienunternehmen
Im Gegensatz zu Firmen, die von angestellten Managern geführt werden, zeigt sich in der Praxis, dass die Eigentümerfirmen verschiedene Vorteile bieten:
1. Langfristiger Ansatz: Oftmals ist die Strategie in einem Familienunternehmen nicht kurzfristig geprägt. Vielmehr steht die Sorge um das Unternehmen im Vordergrund. Besonders der Gedanke, dass man die Firma unbeschadet an die nächste Generation übergeben will, spielt eine wichtige Rolle. Die Folge, es wird sich auf das Kerngeschäft konzentriert, statt auf Experimente in neuen Märkten.
2. Kurze Entscheidungswege: Familienunternehmen zeichnen sich zusätzlich durch gute Entscheidungsbedingungen aus. So funktioniert die Kommunikation durch die Familienbeziehungen in der Regel schneller und flexibler, verglichen mit managergeführten Firmen.
3. Innovationsfreudigkeit: Auch wenn Familienfirmen gern beim Kerngeschäft bleiben, beweisen sie aber eine höhere Bereitschaft in Forschung und Entwicklung zu investieren, verglichen mit managergeführten Firmen. Ein erstaunlicher Fakt, der erst kürzlich durch Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaft belegt wurde.
Nachteile von Familienfirmen
Zwar sind die Vorteile, die man bei eigentümergeführten Firmen entdeckt zahlreich, doch natürlich bergen solche Unternehmen auch spezielle Risiken - hierzu gehört die Unternehmensnachfolge. Wenn dieser Schritt ansteht und eine Regelung nicht absehbar ist, stellt dies für den Anleger ein Risiko dar, denn die weitere Unternehmensausrichtung wird unklar. Zusätzlich besitzen Familienunternehmen, wie bekanntermaßen in den meisten Familien, das Potential für Familienstreitereien, die sich negativ auf die Wirtschaftsleistung niederschlagen können. So kann es in Folge von einem Familienzwist zu Verzögerungen bei wichtigen Entscheidungen kommen, die zu einer eingeschränkten Handlungsfähigkeit führen.

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