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Freitag, den 01. Mai 2015

Erdbeben in Japan und die wirtschaftlichen Auswirkungen

27.03.2011





Noch immer bewegen die schrecklichen Bilder, die täglich aus dem durch Erdbeben und Tsunami gebeutelten Land gesendet werden. Viele Anleger fragen sich mittlerweile aber auch, welche Konsequenzen die Krise wirtschaftlich nach sich ziehen wird. Die unmittelbaren Kursabschläge beim Nikkei 225 Index an der Börse in Tokio fielen bereits hoch aus, doch auch zumindest mittelfristig wird die Katastrophe wohl die Weltwirtschaft beeinträchtigen. Im Folgenden sollen mögliche Konsequenzen aber auch Chancen kurz skizziert werden. Allerdings immer unter der Annahme, dass sich die Geschehnisse rund um die Atomreaktoren des schwer beschädigten Kernkraftwerks in Fukushima nicht verschlimmern. Die Folgen eines solchen Szenarios wären natürlich noch einmal komplett anderer, weil wesentlich ernsterer Natur.
Nicht nur Japan-Fonds verlieren stark
Zahlreiche japanische Politiker erwogen in den ersten Tagen nach der Katastrophe die Börse in Tokio am besten gleich ganz auszusetzen, so stark fielen die Kurse. Doch der Abwärtstrend, immerhin verlor der Nikkei 225 in den ersten 5 Tagen bis zu 20 %, setzte sich nach dem ersten Schock erst einmal wenigstens gemildert fort. Teilweise konnten sogar verlorene Kurswerte wieder aufgeholt werden.
Trotzdem verzeichneten natürlich zahlreiche Aktienfonds mit Fokus auf Japan enorme Kursverluste. Doch auch global anlegende Fonds besitzen oftmals einen erheblichen Anteil an japanischen Positionen, weshalb Anleger auch hier Verluste erlitten. Beispielsweise verloren der Credit Suisse EF (Lux) Global Value B (WKN: 796586), der einen Anteil an japanischen Aktien von rund 36 % vorweist, oder der Invesco Global Dynamik Fonds (WKN: 847046), mit einer Japan-Gewichtung von 27,6 % mehrere Prozentwerte seit dem Erdbeben.


Wiederaufbau als Konjunkturprogramm
Betrachtet man sich nur die Folgen des Erdbebens beziehungsweise die Zerstörungen hierdurch, sind die wirtschaftlichen Konsequenzen für das Land jedoch überschaubar. Zwar werden zahlreiche Firmen noch Wochen brauchen, um in den partiell zerstören Fabriken wieder die Produktion anzukurbeln, doch langfristige Schäden sind nicht zu befürchten. Zudem muss vielerorts wieder die Infrastruktur des Landes aufgebaut werden, was zu einer Art von Konjunkturprogramm für Japan führen kann.
Starker Yen schwächt Exportgeschäft
Sorgen bereitet der Anstieg der Landeswährung Yen, der durch den Abzug von Geldern aus beispielsweise Staatsanleihen oder Aktienfonds in Europa und den USA zu Stande kommt. Dieses Geld wird von japanischen Anlegern mit Hinsicht auf den Wiederaufbau des Landes verstärkt in die japanische Landeswährung getauscht, wodurch der Anstieg des Yens erklärbar wird. Allerdings verschlechtert dies die Absatzchancen vieler japanischer Firmen auf dem traditionell überaus wichtigen Exportmarkt.
Folgen für Deutschland
Die Exporte nach Japan machen nur einen kleinen Prozentsatz im Exportgeschäft von Deutschland aus. Dennoch sind aber beispielsweise Autobauer wie Opel betroffen, die aufgrund fehlender Zulieferteile die Produktion bereits in einigen Fabriken drosseln mussten. Langfristig sind aber auch hier die Auswirkungen weniger gravierend. Ferner darf man auch nicht verschweigen, das Deutschland als Exportland in der näheren Zukunft sehr wahrscheinlich sogar von den Produktionsausfällen in Japan profitieren wird, da hier bestimmte Aufträge nicht bedient werden können, die dann auch von deutschen Exportfirmen übernommen werden können.
Chancen für Russland
Die veränderte Wahrnehmung der Risiken, die bei der Energiegewinnung durch die Atomkraft entstehen, führt aber auch zu Chancen. So werden den alternativen Energien aber auch speziell kurzfristig dem Erdgas als Energieträger stärkere Absatzmöglichkeiten prognostiziert. Dadurch dass die Diskussion um die Atomkraft in einigen Ländern wieder zunimmt, oder wie beispielsweise in Deutschland sogar zu einer wahrscheinlich schnelleren Abschaltung von Atommeilern führt, kommt dem Erdgas ohne Frage eine wachsende Bedeutung in der Energieversorgung zu. Profitieren wird hiervon vor allem Russland, als einer der größten Exporteure von Erdgas auf der Welt.
Investment in russische Aktienfonds
Als Anleger kann man von diesem neuen Trend in der Energieversorgung partizipieren, indem man in russische Aktien von Energieversorgern einsteigt. Eine Option hierbei ist der DWS Russia (WKN: 939 855), der in russische Aktienwerte anlegt. Speziell der Anteil an Energieversorgern ist bei diesem Fonds hoch, so liegen diese Firmen mit 37,9% an erster Stelle in der Branchenverteilung. Gefolgt werden diese Werte von Unternehmen aus dem Bereich Rohstoffe mit 28,6 %.
Hinsichtlich der Größe der Unternehmen im Portfolio gibt es keine Begrenzungen, weshalb sich sowohl kleinere Firmen als auch Großkonzerne entdecken lassen. Besonders stark mit jeweils knapp 10 % sind die bekannten Energieunternehmen GAZPROM und LUKOIL bei den Einzelwerten gewichtet. In der Rückschau über 1 Jahr konnte der Fonds über 30 % an Wert zulegen und allein in der vergangenen Woche steht ein Plus von 3,68 %.

Fondsdaten des DWS Russia
• Ausgabeaufschlag: bis zu 5 %
• Fondsgebühren: 2,05 % (TER)
• Fondsvolumen: 634,71 Millionen Euro
• Auflagedatum: 2002
• Fondsart: Thesaurierend


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