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Mittwoch, den 28. Dezember 2016

Geldanlage in den Next-Eleven Staaten


Vor einigen Jahren prägten Finanzexperten den Begriff „BRIC Staaten“. Gemeint waren damit die Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Diese vier Länder haben gemeinsam, dass sie jeweils ausgezeichnete wirtschaftliche Wachstumsraten verzeichnen. Um an diesem Wachstum zu partizipieren, wurden den Anlegern verschiedene Finanzprodukte zu diesen BRIC Staaten offeriert. Doch die Weltwirtschaft stagniert nicht, sondern entwickelt sich laufend weiter. So bemühen sich mehrere Länder in die Fußstapfen der BRIC Staaten zu treten. Finanzexperten sehen insbesondere elf Länder als potentielle Nachfolger der BRIC Staaten. Entsprechend wurde ihnen der der Name Next-Eleven Staaten gegeben. Bei den Next-Eleven Staaten handelt es sich in alphabetischer Reihenfolge um Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Mexiko, Südkorea, Türkei und Vietnam.  Diesen Ländern prognostizieren die Experten hervorragende Wachstumsaussichten für die Zukunft. Einigen dieser Staaten wird sogar zugetraut, in Zukunft einen ähnlichen wirtschaftlichen Aufschwung zu erleben wie die vier BRIC Staaten vor ihnen.
Was zeichnet die Next-Eleven Staaten aus?
Die Next-Eleven Staaten rekrutieren sich überwiegend aus Schwellenländern. Als Schwellenländer bezeichnet man Länder die auf einer Zwischenstufe zwischen Industrienation und Entwicklungsland stehen, und die versuchen in den kommenden Jahren den Rückstand auf die Industrieländer aufzuholen. Schwellenländer zeichnen sich insbesondere durch Ausbildung von Humankapital sowie einen Ausbau der Infrastruktur aus.
Mexiko und Südkorea an der Spitze
Von den elf Staaten werden besonders Südkorea und Mexiko die besten Wachstumsaussichten prognostiziert. Mexiko ist die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas und hat nach Brasilien die zweithöchste Bevölkerung in dieser Region. Mexiko dient der US-Industrie bereits seit Jahren als verlängerte Werkbank und ist jahrelang Produzent billiger Industriewaren für die USA. Der einzige lateinamerikanische Next-Eleven Staat weist ein hohes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig geringer Arbeitslosenquote aus. Südkorea ist sogar bereits über die Stufe eines Schwellenlandes hinaus, und in fast allen Belangen bereits als Industriestaat zu betrachten. Koreanische Firmen wie Samsung und LG Electronics behaupten sich bereits seit Jahren erfolgreich auf dem Weltmarkt. Auch die Türkei gehört zu den Next-Eleven Staaten. Politische Reformen der letzten Jahre sowie ein möglicher Beitritt zur Europäischen Union gelten als Antrieb für die türkische Wirtschaft.
Bevölkerungszahl als Antriebsfaktor
Die Bedeutung der Next-Eleven Staaten ergibt sich teilweise auch aus ihren hohen Bevölkerungszahlen. Nigeria zum Beispiel ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas, in dem sich trotz aller vorhandenen Probleme einiges tut. Das mit 242 Millionen Bürgern mit Abstand bevölkerungsreichste Land der Next-Eleven Staaten ist Indonesien. Die vorhandenen Arbeitskräfte in Indonesien sind hochqualifiziert, das Land bietet zudem viele Rohstoffe. Pakistan liegt hinter Indonesien auf Rang zwei bezüglich der Bevölkerungszahlen. Wirtschaftlich profitiert das Land zudem von seiner räumlichen Nähe zu Indien. In der Nahost-Region ist Ägypten die drittgrößte Volkswirtschaft. Das Land verfügt über die elftgrößten Erdgasquellen der Welt. Ägypten kann zudem auf die Arbeitskraft einer überdurchschnittlich jungen Bevölkerung zurückgreifen. Der nordafrikanische Staat profitiert zusätzlich von seinem westlich orientierten Staatswesen und seiner räumlichen Nähe zum europäischen Kontinent.
Vietnam auf dem Weg nach oben?
Als Geheimtipp unter den Next-Eleven Staaten gilt zurzeit Vietnam. Dem asiatischen Land werden von Experten hervorragende Chancen auf ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum eingeräumt. Die sozialistische Republik öffnet sich nach jahrzehntelanger Planwirtschaft verstärkt dem Westen. Vietnam ist im Jahr 2007 auch der Welthandelsorganisation WTO beigetreten. Genauso wie sein nördlicher Nachbar China verknüpft auch Vietnam auf geschickte Weise die Staatsplanung mit einer freien Marktwirtschaft. Etwa 20 Prozent der Exporte Vietnams entfallen auf Rohöl, aber auch Textilien und Schuhe gehören zu den wichtigsten Exportartikeln des Landes
Chancen der Next-Eleven Staaten
Das Konzept der Next-Eleven Staaten beruht auf der Tatsache, dass mit einer zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung die Wachstumsraten der Länder zurückgehen. Dies sieht man sehr gut an den hochentwickelten G8-Staaten. Auch die momentan noch im Wachstum befindlichen BRIC Staaten werden irgendwann diesen Zustand erreicht haben. Deshalb bedarf es neuer Länder, die sich anstellen diese Lücke zu füllen. Länder, die an der Schwelle stehen, den Weg zu modernen Industriesaaten anzutreten. Dieser Weg ist mit hohen Wachstumschancen in den betroffenen Ländern gepflastert. Folglich erhoffen sich Anleger gute Renditen. Ein Vorteil der Next-Eleven Staaten besteht darin, das ihre Entwicklung noch ganz am Anfang steht. Das verspricht langfristig hohe Wachstumsausschichten.
Risiken der Next-Eleven Staaten
Den hervorragenden Wachstumsaussichten, die die Next-Eleven Staaten versprechen, stehen auch einige Risiken gegenüber. So muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Mehrzahl der Next-Eleven Staaten heute noch weit weniger entwickelt ist, als es die BRIC Staaten damals bei ihrer Entdeckung für den Finanzmarkt waren. Besonders die instabile politische Lage in einigen der Länder kann sich als schwerwiegendes Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder erweisen. Weitere Probleme können die mangelhafter Rechtssicherheit und der eingeschränktem Zugang zum Kapitalmarkt darstellen. Zudem besteht die Gefahr, dass ein unvorhersehbares Ereignis wie beispielsweise eine Naturkatastrophe die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes erheblich ausbremst.
Auch muss man bedenken, dass sich die Next-Eleven Staaten hinsichtlich ihrer bisherigen Entwicklung teilweise noch sehr stark unterscheiden. Im ärmsten Land der Next-Eleven Staaten Bangladesch liegt das Jahreseinkommen nur bei ungefähr 390 Dollar pro Kopf, wogegen in Südkorea bereits ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 21000 Dollar erreicht wird. Auch die politische Situation innerhalb der einzelnen Staaten unterscheidet sich teilweise erheblich voneinander. Um den unterschiedlichen Risiko- und Entwicklungsstufen der verschieden Ländern Rechnung zu tragen, werden bei den Anlageempfehlungen von vielen Experten immer wieder einige der Next-Eleven Staaten ausgegliedert. So hat sich zusätzlich auch der Begriff Next-Eight Staaten herausgebildet. Die Anlageempfehlung wird hier auf Ägypten, Indonesien, Pakistan, Philippinen, Mexiko, Südkorea, Türkei und Vietnam beschränkt. Die Staaten Iran, Bangladesch und Nigeria finden aufgrund der politischen Unsicherheiten dagegen noch keine Berücksichtigung.
Auch inländische Anleger können am wirtschaftlichen Aufschwung der Next-Eleven Staaten partizipieren. Zu diesem Zweck hat die Deutsche Börse den Länderindex DAX global Emerging-11 aufgelegt, der die Performance der Next-Eleven Staaten abbilden soll. Genau genommen werden hier allerdings nur sieben der elf Länder berücksichtigt. Dieser Index beinhaltet die 40 größten und liquidesten Unternehmen aus Vietnam, Indonesien, Pakistan, Südkorea, Türkei, Mexiko und den Philippinen. Aktien der vier verbleibenden Next-11-Staaten Ägypten, Bangladesch, Iran und Nigeria sind dagegen im Moment noch nicht in diesem Index enthalten. Die Auswahl der 40 Indexwerte erfolgt anhand eines zweistufigen Prozesses. Insbesondere das Bruttoinlandsprodukt der Länder und die Marktkapitalisierung sind für die Berücksichtigung im Index wichtig. Der DAX global Emerging-11 Index wird vierteljährlich neu gewichtet und jährlich bezüglich seiner Zusammensetzung überprüft und angepasst.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass eine Geldanlage in den Next-11 Staaten tendenziell eher für risikofreudige Anleger geeignet ist, da hier guten Renditeaussichten auch einige Unsicherheiten entgegenstehen. Der konservative Anleger dagegen sollte auf eine Geldanlage im Bereich Next-Eleven Staaten verzichten, und sich nach anderen Anlageoptionen umsehen. Aber auch die Anleger, die heute aufgrund der bestehenden Unabwägbarkeiten noch nicht bereit sind in den Next-Eleven Staaten Geld zu investieren, sollten deren Entwicklung für zukünftige Geldanlagen zumindest im Auge behalten. Denn der Planungshorizont für die Entwicklung der Next-Eleven Staaten ist bis zum Jahr 2050 ausgelegt.

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