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Mittwoch, den 09. Mai 2012

Gold

22.08.2011 Was Sie jetzt wissen müssen








Die vergangenen Wochen haben sich immer mehr zur schmerzvollen Erinnerung an die Finanzkrise vor knapp drei Jahren entwickelt. So fiel der Absturz der Börsen von New York bis Tokio leider ähnlich massiv aus. Konträr zur Abwärtsspirale der Börsenkurse stieg gleichzeitig aber der Goldpreis für eine Feinunze (rund 31 Gramm) auf einen neuerlichen Rekordwert von 1852 US-Dollar am vergangenen Freitag. Die Gründe für den derzeit anhaltenden Höhenflug und welche Entwicklungen der Goldpreis in einer längeren Vergangenheit aufzeigte, können Sie im ersten Teil in unserer spannenden Mini-Serie zum Thema Gold nachlesen. In der nächsten Woche präsentieren wir in der Fortsetzung eine übersichtliche Darstellung der verschiedenen Gold-Investitionsmöglichkeiten .
Wie entsteht der Goldpreis?
Wie bei anderen Gütern bildet sich der aktuelle Goldpreis aus dem Angebot und der Nachfrage nach dem Edelmetall. Daneben ist der jeweilige US-Dollar-Kurs ein Faktor, der den Goldpreis beeinflusst. Denn Gold wird in dieser Währung gehandelt und Währungsschwankungen beim US-Dollar schlagen in der Regel auf den Goldpreis zurück. Dabei gilt grob gesagt, dass je schwächer der US-Dollar notiert, desto stärker steigt der Preis für Gold. Neben diesen beiden Punkten ist der Goldpreis aber auch schon oft der Spielball von Spekulanten geworden, die den Preis künstlich nach oben oder unten bewegen. Diese Spekulationsgefahr sollte man als Anleger immer im Auge behalten, da sie zumindest kurzfristig zu erheblichen Veränderungen beim Goldpreis führen können.
Warum steigt der Goldpreis unaufhörlich?
Ein Grund, warum der Goldpreis nun schon seit vielen Jahren ansteigt ist das schwindende Vertrauen der Menschen in die Geldwährungen. Durch die Ausweitung der Geldmenge, die als Reaktion der Regierungen in aller Welt auf die Finanzkrise durchgeführt wurde, befürchten viele Experten zukünftig eine steigende Inflation. Zudem sind die Haushalte vieler Industriestaaten stark verschuldet. Aktuellstes Beispiel sind die USA , die deshalb bereits ihre Bestnote bei der Bonität von Standard & Poor’s aberkannt bekommen haben. Auch die aktuelle Euro-Krise ist ein Faktor, der die Anleger immer stärker in das Edelmetall treibt.
Wie hat sich der Goldpreis in den letzten 40 Jahren entwickelt?
Mit aus der heutigen Sicht sehr bescheidenen 50,20 US-Dollar notierte der Goldpreis im Mai 1972 erstmals seit damals 20 Jahren wieder über der Marke von 50 US-Dollar. Berechnet man die Inflation mit ein, würde sich ein noch immer sehr niedriger Preis von 265,59 US-Dollar für die Feinunze Gold ergeben. Durch die starke Inflation in den 1970er Jahren und die wirtschaftlichen Probleme in den Industriestaaten, beispielsweise ausgelöst durch die Ölkrise, stieg der Goldpreis stetig an. So kostete die Feinunze Gold Ende 1979 bereits über 500 US-Dollar.
Den vorerst höchsten Stand erreichte der Goldpreis dann im Januar 1980 mit 873 US-Dollar im Handelsverlauf, als die Weltwirtschaft wieder einmal stark verunsichert war, zum einen durch die Krise im Iran und zum anderen durch den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Rechnet man hierbei allerdings ebenfalls die Inflationsrate mit ein, dann würde der damalige Preis heute bei etwa 2500 US-Dollar liegen. Weitaus höher also immer noch, als die aktuellen Höchststände.
Danach begann jedoch ein Abstieg des Goldpreises, der sich über 20 Jahre fortsetzte. Dieser Abwärtstrend ergab sich unter anderen aus einer stärkeren Bekämpfung der Inflation, beispielsweise begrenzte die US-Notenbank die Geldmenge. Auch der wirtschaftliche Aufschwung in den USA, der in den 1990er Jahren zu beobachten war, führte zu einer Abwendung vom Gold. Der Tiefpunkt hierbei war am 20. Juli 1999 erreicht, als der Goldpreis bei 252,80 US-Dollar lag.
Seit dem Jahr 2001 setzte dann der neuerliche Höhenflug des Goldpreises an, der bis zum heutigen Tag bekanntermaßen andauert. Ein wichtiger Meilenstein dabei war das Jahr 2009, als der Preis erstmals die Schallmauer von 1000 US-Dollar durchbrach. Im Jahr zuvor wurde zudem der höchste jemals erreichte Tagesgewinn von 90 US-Dollar innerhalb von 24 Stunden erzielt. Dies geschah am 17.September 2008 und damit genau 2 Tage nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers. Die grundsätzlichen Gründe für den jahrelangen Anstieg waren aber die enorme Staatsverschuldung der USA, die besonders unter dem vormaligen US-Präsident George W. Bush zulegte und die Schwäche des US-Dollars.

China als zusätzlicher Preistreiber
Die Volksrepublik China wächst seit geraumer Zeit in einem atemberaubenden Tempo. Viele Wirtschaftsexperten sind sich sicher, dass der Staat die USA als führende Wirtschaftsmacht ablösen wird. Lediglich der Zeitpunkt hierfür ist allgemein noch strittig. Durch den wirtschaftlichen Erfolg von China steigt auch die Nachfrage nach Gold aus dem Reich der Mitte. So verfügt der Staat über rund 3 Billionen US-Dollar an Staatsreserven, die immer stärker auch in Gold angelegt werden. Außerdem wächst die Mittelschicht in China , wodurch auch der Absatz an hochwertigen Konsumartikeln wie Goldschmuck zunimmt. Beide Faktoren stützen den Goldpreis und werden auch in Zukunft in ihrer Bedeutung nicht abnehmen.
Deutsche und internationale Goldreserven
Unter dem Begriff der Goldreserve versteht man die nationalen Goldbestände, die die jeweiligen Zentralbanken der Länder besitzen. Die Goldreserven fungieren dabei als Risikoausgleich bei eventuellen Schwankungen des US-Dollars und als potentielles Zahlungsmittel. Früher wurden die Goldreserven auch als Deckung für die Währung verwendet, allerdings hat dieser Punkt heutzutage nur noch eine geringere Bedeutung. Zahlreiche Zentralbanken haben in der Vergangenheit immer wieder auch Teile des Goldbestands verkauft, um damit die Staatsschulden zu verkleinern.
Damit der Goldpreis durch unkontrollierte Verkäufe aber nicht zu stark fällt oder im schlimmsten Fall komplett zusammenbricht, gelten zwischen den Ländern mit den größten Goldreserven Absprachen, wie viel an Gold maximal pro Jahr verkauft werden kann. In Deutschland verwaltet die Deutsche Bundesbank die nationalen Goldreserven. Die Entscheidung über eventuelle Verkäufe ist dabei allein ihr überlassen, da sie unabhängig agiert.
Aktuell besitzt Deutschland rund 3401 Tonnen Gold (Stand Juni 2011). Dies entspricht einem Marktwert von wiederum etwa 128,1 Milliarden Euro, wenn man den Goldpreis von Anfang August zur Berechnung nutzt. Die Bundesrepublik liegt damit nach den USA auf den zweiten Rang in der internationalen Verteilung von Ländern und Organisationen.

Vorteile und Nachteile von Gold
Bei einem Investment in Gold, beispielsweise durch den Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen sollte man vor allem die beiden folgenden Punkte beachten:
  • Inflationsschutz: Gold ist besonders in Zeiten der Geldentwertung sehr beliebt. Dies liegt darin begründet, dass Gold als realer Wert nicht von einer eventuellen Inflation betroffen ist.
  • fehlende Zinsen: Als Anleger muss man bei einem Investment in Gold beachten, dass Gold keine Zinsen abwirft. Der einzige Weg um mit Gold einen Gewinn zu erzielen, ist eine weitere Steigerung des Goldpreises. Im Gegensatz zu Aktien, die beispielsweise Dividenden oder Kursgewinne ermöglichen können, bleibt beim Gold nur die Preissteigerung für einen Wertzuwachs.

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